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Relaunch D2C BFCM

Neustart eines D2C-Shops mitten in der Rabatt-Saison: So wird der Relaunch wahrgenommen

Dieser Artikel fasst typische Learnings aus einem realen Relaunch-Szenario zusammen und macht sie allgemein gültig. Im Fokus stehen Onlineshops, die kurz vor oder während BFCM neu starten, Rebrandings durchführen oder ihren Affiliate- und Gutschein-Stack umbauen müssen.

Veröffentlicht am 16. November 2025
Erklärungen

Ein geplanter Shop-Neustart ist für viele D2C-Brands ein Befreiungsschlag: neue Positionierung, saubere Technik, frische Produkte, bessere Customer Experience. Genau in diesem Spannungsfeld zeigt sich, ob ein Neustart einfach nur live geht oder wirklich als Comeback am Markt ankommt.

Timing ist keine Nebensache, sondern der Hebel für Sichtbarkeit

Ein Relaunch rund um den 30. November wirkt auf den ersten Blick logisch: Das Jahr endet, die neue Version soll stehen, und das Team will Momentum mitnehmen. Das Problem ist die Marktlautstärke. Während BFCM fließen massive Budgets in Performance-Kanäle, Postfächer sind voll, Feeds überladen, und Kundinnen und Kunden sind in Kauf-Tunnel-Modi, die nur wenige Marken durchbrechen. Ein Relaunch, der in dieser Phase kommuniziert wird, hat ein hohes Risiko, schlicht übersehen zu werden – selbst wenn die Aktion gut ist.

Daraus folgt ein klarer Grundsatz: Relaunch-Kommunikation und Relaunch-Aktionen sollten zeitlich getrennt werden. Der Shop kann technisch live gehen, aber die große Kampagne sollte bewusst in ein ruhigeres Fenster gelegt werden. Typischer Sweet Spot ist die erste Dezemberwoche nach BFCM. Dort ist Aufmerksamkeit wieder verfügbar, Conversion-Motivation bleibt hoch, und eine Brand kann mit deutlich weniger Lärm deutlich mehr Wirkung erzielen.

Technische Restarbeiten dürfen den Go-Live nicht diktieren

Kurz vor dem Neustart tauchen fast immer letzte technische Hürden auf. Das ist normal. Entscheidend ist, wie damit umgegangen wird. Wenn der Relaunch durch ein paar offene Punkte von einem Wochenplan auf einen 48-Stunden-Plan kippt, entstehen unnötige Fehlerquellen in Tracking, Gutscheinen, Produktfeeds oder Partnerkommunikation.

Besser ist ein zweistufiges Vorgehen. Zuerst ein stabiler technischer Go-Live mit klaren Checks für Checkout, Analytics und Partnertracking. Danach ein bewusst terminierter Marketing-Kickoff. Diese Trennung reduziert Stress, schützt vor Mess-Lücken und sorgt dafür, dass Partner nicht unter Hochdruck mit halbfertigen Assets arbeiten müssen.

Rebranding im Affiliate-Setup ohne Chaos

Bei vielen Relaunches geht es nicht nur um ein neues Design, sondern um einen neuen Namen, neue URLs oder eine neue Markenstory. Der größte Fehler an dieser Stelle ist ein kompletter Reset des Partnerprogramms. Wer Affiliates zwingt, neue Gutscheine zu beantragen oder Kampagnen neu aufzusetzen, verliert Reichweite genau dann, wenn sie gebraucht wird.

In den meisten Fällen reicht eine saubere Umstellung bestehender Strukturen. Der Programmname, die Ziel-URLs, Creatives und Beschreibungen werden aktualisiert, die Partner bleiben aktiv, bestehende Deals laufen nahtlos weiter. Damit wird verhindert, dass Publisher in einer heißen Phase abspringen oder das Programm vorübergehend offline wirkt. Voraussetzung ist eine frühzeitige Abstimmung mit dem technischen Ansprechpartner und ein klarer Cutover-Plan, der die alten zu den neuen Zielseiten sauber mapped.

Aktionen zum Neustart: kurz, stark, aber richtig platziert

Ein klassischer Relaunch-Impuls ist eine zeitlich limitierte Eröffnungsaktion, etwa 15 Prozent auf fast alles für 48 Stunden, mit wenigen bewusst gesetzten Ausnahmen. Die Mechanik ist gut: kurze Laufzeit erzeugt Dringlichkeit, ein klarer Rabatt hilft bei der Wiederaktivierung alter Kundschaft und beim Einsammeln neuer Erstkäufer.

Der Erfolg hängt jedoch weniger an der Aktion selbst als am Zeitpunkt. Während BFCM sind 15 Prozent kaum sichtbar. Die Aktion wird im Feed als „kleine Rabattwelle“ wahrgenommen und geht zwischen 30- bis 70-Prozent-Schlachten unter. In einem ruhigeren Fenster dagegen wirkt der gleiche Rabatt wie ein echtes Event. Es ist dieselbe Maßnahme, aber die Wahrnehmung ist eine völlig andere.

Außerdem ist wichtig, dass die Aktion nicht isoliert kommuniziert wird. Sie braucht ein klares Relaunch-Narrativ: Was ist neu, warum lohnt der Neustart, was macht den Shop jetzt besser oder relevanter. Rabatt ohne Story ist austauschbar. Story plus Rabatt ist ein Comeback.

Asset-Handling: Geschwindigkeit schlägt Perfektion

Relaunch-Aktionen stehen und fallen mit Assets, die Publisher sofort einsetzen können. Je näher der Termin rückt, desto mehr zählt ein schneller, sauberer Prozess. Creatives, Texte, Produkt-Highlights und Aktionsbedingungen sollten über einen klaren Kanal bereitgestellt werden – idealerweise direkt in der Plattform, in der Partner arbeiten. Das reduziert Rückfragen, verhindert Versionschaos und erlaubt unmittelbares Live-Gehen.

Der Maßstab ist simpel: Publisher sollten ohne weitere Abstimmung loslegen können. Je höher die Reibung, desto weniger passieren Platzierungen. Und bei einem Relaunch zählt jede Stunde.

Fazit: Relaunch erfolgreich machen heißt Aufmerksamkeit steuern

Ein D2C-Neustart ist kein reines Technik-Projekt, sondern ein Sichtbarkeits-Projekt. Wer mitten in BFCM neu startet, sollte den Go-Live nicht mit dem Marketing-Feuerwerk verwechseln. Technisch live gehen, stabilisieren, Partner sauber umstellen und erst danach eine Relaunch-Aktion zünden – das ist die Reihenfolge, die Wirkung maximiert.

So entsteht kein Relaunch, der im Rabattlärm verschwindet, sondern ein Neustart, der als Ereignis wahrgenommen wird und Umsatz, Partner-Momentum und Markenenergie wirklich hebt.

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